Erstmalig öffnete am 21. Januar 2010 eine Teddybärklinik in Chemnitz die Türen. Und so wandel- ten sich kurzer Hand die Räume der Heilsarmee auf der Alfred-Neubert-Straße zu Aufnahme, OP- Saal, Apotheke, Ernährungsberatung und Sportplatz. Mittendrin ein dutzend Weißkittel, die eifrig ihre Arbeitsplätze für den ersten Ansturm vorbereiten.

Mit großen, gespannten Augen erreichte uns bereits 9 Uhr die erste Kindergartengruppe mit Stofftieren unter den Armen geklemmt. Als Erstes ging es in die Aufnahme: Wie heißt der Teddy? Was hat er? Was können wir tun? Schließlich, mit einer dicken Krankenakte in der Hand, geht es in den OP, wo bereits ein erster bäriger Patient anzutreffen ist. Nach ordnungsgemäßer Desinfek- tion und sorgfältigem Anlegen der OP-Bekleidung, können die Kinder gespannt verfolgen, wie die Chirurgin Hand anlegt und ihr gleichzeitig auch gern unterstützend assistieren. Der kranke Teddy kann dann natürlich auch bei den weiteren Genesungsmaßnahmen begleitet werden — die Kinder erfahren, wie sie sich samt ihres Gefährten gesund ernähren und körperlich fit halten können.

Schließlich verließen 130 Kinder mit geheilten Kuscheltieren und auch selbst ein wenig schlauer die Klinik. Wir hoffen, dass es uns gelungen ist, die Angst vor weißen Kitteln, der Krankenhaus- atmosphäre sowie Spritzen ein wenig zu nehmen und gleichzeitig Aufklärungsarbeit für eine gesunde Lebensweise zu leisten. Die hohe Resonanz und die positiven Rückmeldungen von Erzieherinnen, Eltern, Kindern und Presse ermunterten uns daher, die nächste Teddybärklinik ein wenig vorzuziehen. Und so geht es bereits am 07.10. diesen Jahres in die zweite Runde…

Oktober 2010 – Teddyinvasion im Einkaufscenter

Gruppen von Kindern mit grünen Häubchen und Mundschutz schwirren durch die bunten Einkaufsstraßen, begleitet von Erwachsenen im weißen Kittel mit einem Bündel Akten unter dem Arm.

Dieses Bild bot sich Besuchern des Vita-Centers am 07. Oktober 2010. Überraschend hoch war das Interesse an der nunmehr zweiten Teddybärklinik des Vereins. Über 600 Kinder durchliefen daher im halbstündigen Takt das Center vom einen Ende, beginnend bei der Aufnahme, bis an das andere Ende hin zur Entlassung, wo die geheilten Teddys wieder freudig in den Arm geschlossen wurden. Entsprechend hoch war der Bedarf an freiwilligen Helfer, die als Ärzte, Pfleger und Schwestern die verschiedenen Stationen eines Krankenhauses besetzten. Aufgrund der Vielzahl an Besuchern wurde das Konzept der Teddyklinik kurzerhand angepasst und die Aufnahme auf vier Stationen erweitert, so dass der hohe Ansturm bewältigt und jedem Plüschtier die korrekte Diagnose gestellt werden konnte.

Während die Plüschgefährten zu den Näherinnen gelangten, um dort entsprechend verarztet zu werden, erfuhren die Kinder im Teddy-OP, Ernährungsstation und Pharmazie viel Wissenswertes, wie sie sich und den Teddy zukünftig lange gesund erhalten können. Wie man sich sportlich bewegt und fit hält, lernten die Kleinen dank Unterstützung des fünfköpfigen Teams des Physiotherapeuti- sches Zentrums Chemnitz. Zudem konnten sie viel Interessantes erfahren für den Fall, einmal in die Situation zukommen, einen Menschen in einer gefährlichen Lage Hilfe leisten zu müssen. Hierzu gab es einen kleinen Erste Hilfe-Stand des DRKs. Wie im Anschluss der Transport eines Kranken in eine Notfallklinik erfolgt, konnten sich die Kinder dank eines Krankentransporters, gestellt von den Medizinischen Transporte D. Pötzsch, genauer anschauen.

Mit einigem mehr an Wissen und ei- nem gesunden Teddy verließen die Kinder strahlend und überwältigt von den vielen Eindrücken die Chemnitzer Teddybärklinik. Nicht weniger zufrieden, wenn auch erschöpft, konnten sich die über 30 freiwilligen Helfer in den verdienten Feierabend begeben. Sie haben es geschafft, ein Einkaufscenter zu einer authentischen Klinik werden zu lassen. Einige werden wir sicherlich zur Teddybärklink 2011 wieder sehen, denn erneut haben sich über 600 Kinder für das große Spektakel angemeldet, was uns veranlasst hat, die Klinikpforten diesmal für drei Tage zu öffnen.